Handschellen Handschellenseite

Sammlung

Clejuso (4)

Ältere Clejuso-Modelle

Clejuso Darby 1:

Clejuso Darby 1

Diese funktionsfähigen Handschellen sind sehr alt. Und ziemlich rar. Und ziemlich nett anzuschauen!

Das Auffälligste an diesen Handschellen ist, dass der Drehwirbel nicht an den Bügeln befestigt ist, wie bei anderen Darbies, sondern am Verschlussstück. Ansonsten ist die Form und die Machart der Schlüssel den Hiatt Darbies sehr ähnlich. Jedoch sind die Schlüssel nicht austauschbar, außerdem haben die Clejuso Darbies sieben Rastungen am Bügel, statt der fünf bei den Hiatts- und Kayser-Darbies.

Clejuso Darby 2:

Clejuso Darby 2

Auch die sind sehr alt. Und ebenfalls rar.
Diese Handschellen sind wieder so miteinander verbunden, wie man es von anderen Darbies kennt. Sie sind etwas größer als die Hiatt Darbies und funktionsfähig. Wie die Handschellen oben hat diese sieben Schließpositionen. Außerdem ist der Verschlussdeckel ebensfalls durch mehrere punktförmige Hammerschläge verstemmt worden.

Clejuso Darby 3:

Clejuso Darby 3

Die alten Modelle gab es auch mit langer Kette. Interessanterweise ist etwa in der Kettenmitte ein Drehwirbel angebracht.

"Hamburger Fessel":

Hamburger Fessel

Ein sehr rares Stück ist eine Hand- und Fußfesselkombination, die so genannte "Hamburger Fessel". Sie besteht aus einer Darby-Handschelle mit einem zusätzlichen Ring zwischen den Schellen. Durch diesen Ring wird die offene Seite einer etwa 1,80 m langen Kette geführt. Ein Ende der Kette ist an einer einzelnen Darby-Fußschelle angebracht. Ein Ring am anderen Ende der Kette wird über den Bügel der zweiten Fußschelle gezogen, die dann geschlossen wird.
Eine damit gefesselte Person könnte demnach noch sehr große Schritte machen bzw. rennen. Der Zweck ist allerdings, die lange Kette durch die Hosenbeine hoch und wieder nach unten zu führen. Damit wurden Gefangene eher unauffällig ausgeführt, insbesondere bei Anwesenheit ziviler Personen z.B. bei Arztbesuchen, Teilnahme an Trauerfeierlichkeiten usw.

Clejuso No. 12 D:

Clejuso No. 12D

Von der Clejuso No. 12 D aus den 60-er Jahren gibt es verschiedene Versionen, von denen einige noch bei Polizeibeamten im Einsatz sind. Sehr frühe Modelle konnten nicht gesichert werden, bei den späteren geht es durch einen Dreh des Schlüssels. Weitere Versionen unterscheiden sich durch verschiedene Drehwirbel als Verbindung zwischen den Schellen. Etwas seltener, aber keine raren Ausnahmen sind Varianten, bei denen die Verbindung nicht an der Ecke, sondern mehr mittig am Korpus befestigt sind.

Schwere 12 D:

Schwere Clejuso 12D

Bei Clejuso gibt es eine Vorliebe für schwere Handschellen, wie man an den No. 13/15 auf der Seite vorher gesehen hat.
Die schwere 12 D scheint aus zwei einfachen 12 D hergestellt worden zu sein, indem sie auseinander gebaut, zusammengesetzt und vernietet wurde. Auffällig ist der lange Schlüssel der schweren 12 D, mit dem auch die Sicherung (double lock) aktiviert wird. Angeblich gibt es auch hiervon eine Version, die nicht gesichert werden kann.

Die einfache 12 D diente wohl auch als Vorlage für die A.W. Naht der Bundeswehr-Feldjäger. Unterschiede zwischen 12 D und A.W. Naht liegen zum einen beim Sicherungssystem. Wo möglich werden die 12 D mit dem Schüssel gesichert, was ein wenig umständlich ist. Die A.W. Naht hat hingegen eine Art Sicherungshebel. Die Sicherung kann bei beiden nur mit dem Schlüssel aufgehoben werden.
Ein weiterer und schwerer wiegender Unterschied besteht im Schlüssel: Der A.W. Naht-Schlüssel hat einen etwas längeren Bart, kann also bei den Clejuso 12 D und R nicht verwendet werden. Umgekehrt kann der Clejuso-Schlüssel nicht mehr aus der A.W. Naht genommen werden, wenn bei eingeführtem und gedrehtem Schlüssel die Sicherung aktiviert wird. Das wird zu einer bösen Falle, wenn die Handschellen angelegt sind und kein weiterer Schlüssel zur Verfügung steht! Außer durch besonderes Geschick kann die Handschelle nur noch mit Gewalt geöffnet werden. (Daher mein Rat: HS wenn möglich immer gesichert aufbewahren. Vor Gebrauch muss dann nämlich der richtige Schlüssel bereit sein.)

Clejuso No. 12 R:

Clejuso 12R

Zwischen den Clejusos der 60-er Jahre und den No. 11/12 der 80-er Jahre sind diese Modelle anzusiedeln.

Die Handschelle mit dem Drehwirbel und der besonderen Form des beweglichen Bügels wird häufig als "12 R" bezeichnet. Die Form der Bügel ähnelt schon stark den Nachfolgemodellen, während der Schlüssel und die Schellenverbindung (Drehwirbel) noch an die 12 D der 60-er Jahre erinnert.
Die Form des Bügels erinnert mich ein wenig an den der Smith & Wesson M 1 oder der Star, hat aber wohl nicht die gleiche Funktion (gute Passung um verschieden große Handgelenke).

Clejuso No. 12 RK

Clejuso 12RK

So ganz sicher bin ich mir mit der Modellbezeichnung nicht. Dieses Modell gilt jedoch als unsicher. Der dreigliedrigen Kette fehlt ein Drehwirbel, auch am Handschellenkörper ist keine Vorrichtung zum Drehen. Durch Verdrehen der Hände und viel Kraft könnte man die Kette abscheren.
Der Schlüssel ist der gleiche wie bei der 12 R, auch die Einprägung "Edelstahl Rostfrei" und "Clejuso" findet sich auf den Bügeln. Allerdings hat der bewegliche Bügel nicht diese besondere Form dessen der 12 R.
Zuletzt bleibt zu erwähnen, dass es von Clejuso verschiedene Zwischenmodelle gibt, unter anderem ein Sondermodell der aktuellen No. 12 für die Bayerische Polizei. Der Unterschied dieser Variante liegt einzig darin, dass die Schellen mit dem Schlüssel der alten 12D geöffnet werden können.




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